Ängste unterscheiden
Es gibt Ängste, bei denen ist vollkommen klar, dass es sich um unechte Ängste handelt - zum Beispiel die Angst vor Kontakten mit anderen Menschen.
Wir begegnen aber auch Ängsten, bei denen es ganz und gar nicht klar ist. Das heißt, da ist eine Angst und wir wissen aber nicht, ob es eine echte oder eine unechte Angst ist.
Und dann gibt es ja auch noch die übertriebenen Ängste: Diese Ängste haben einen echten Anteil, der aber weit übertrieben wird, so weit, dass auch das wieder zu einer Einschränkung wird.
Das kann entweder heißen:
- Ein bisschen was tun ist durchaus sinnvoll, aber wir übertreiben völlig in hektischem Aktionismus.
- Oder aber ein bisschen wache Vorsicht wäre durchaus angebracht, aber wir erstarren vor Angst in völliger Handlungsunfähigkeit.
Daraus ergeben sich folgende Fragen:
Wie kann man echte von unechten Ängsten unterscheiden, wenn man es nicht weiß?
Und bei übertriebenen Ängsten: Wo genau ist die Trennlinie zwischen echt und übertrieben? Wo ist der echte Teil der Angst zu Ende und wo beginnt der übertriebene Teil?
Die Antwort lautet:
Das sagen uns die Gefühle!
Das heißt, wir öffnen uns den Angstgefühlen und tun zunächst erst einmal einfach, was wir wollen.
Dadurch findet der schon erwähnte innere Erkenntnis- und Veränderungsprozess statt.
Echte Ängste haben die Eigenschaft: Sie wachsen immer weiter. Sie wachsen bis ins absolut Unermessliche. Der einzige Fehler den man machen kann ist, die Angstgefühle zu unterdrücken. Dann weiß man es nämlich nicht, dass die Angst echt ist.
Echte Ängste nehmen eine solche gigantische Intensität an, (wenn man sie lässt), dass man an einem bestimmten Punkt in aller Klarheit weiß: "Da geht es nicht lang!"
Und unechte Ängste lösen sich auf.
Mit der Zeit wird man lernen, die verschiedenen Arten von Ängsten immer besser, zuverlässiger und schneller zu unterscheiden.